Blog - September 2025

Anerkennung 
– der unterschätzte Motor unseres Miteinanders 

Anerkennung ist mehr als ein nettes Wort. Sie ist der Herzschlag von Beziehungen, Freundschaften und Teams – das unsichtbare Band, das Nähe, Vertrauen und Wertschätzung entstehen lässt. Sie zeigt uns: „Ich sehe dich. Du bist wichtig. Du bist wertvoll.“

Doch viele von uns schenken Anerkennung zu selten. Besonders in Deutschland gilt oft noch: Lob zurückzuhalten gehört fast zur Tugend. 

Eine alte schwäbische Weisheit bringt es auf den Punkt: „Nichts gesagt ist gelobt genug.“ Wir neigen dazu, Anerkennung zurückzuhalten – und übersehen dabei, wie sehr ein einfaches „Danke“ oder ein anerkennendes Lächeln wirken kann.

Was passiert in uns, wenn wir Anerkennung bekommen?

Psychologisch betrachtet ist Anerkennung ein Grundbedürfnis des Menschen. Es geht nicht nur um Lob für Leistungen, sondern um das tiefe Verlangen, gesehen und wertgeschätzt zu werden. Wenn wir anerkannt werden, schüttet unser Gehirn Botenstoffe wie Dopamin und Oxytocin aus:

  • Dopamin sorgt für Freude, Motivation und das Gefühl von Belohnung.
  • Oxytocin, oft als „Kuschelhormon“ bezeichnet, stärkt soziale Bindungen, Vertrauen und Verbundenheit.

Biologisch gesehen wirkt Anerkennung wie ein Schutzschild gegen Stress: Sie senkt Cortisol, das Stresshormon, und stärkt gleichzeitig das Immunsystem. Wer regelmäßig Anerkennung erfährt, fühlt sich emotional stabiler, resilienter und zufriedener – unabhängig von äußeren Erfolgen.

 

Warum Anerkennung im Alltag so wichtig ist

In Beziehungen, Teams oder Familien wirkt Anerkennung wie ein unsichtbarer Kitt. Sie:

  • Fördert Nähe statt Distanz
  • Stärkt Vertrauen statt Misstrauen
  • Baut Respekt und Gleichwürdigkeit auf
  • Schafft ein Klima, in dem Menschen sich entfalten können

Ohne Anerkennung hingegen entsteht oft Frust, Missverständnisse oder das Gefühl, übersehen zu werden. Studien zeigen, dass fehlende Wertschätzung ein Hauptgrund für Konflikte und sogar für Burnout ist.

 

Kleine Gesten, große Wirkung

Das Gute: Anerkennung muss nicht kompliziert sein oder an große Leistungen gebunden sein. Schon kleine, bewusste Gesten verändern die Atmosphäre:

  • Ein ehrliches „Danke, dass du da bist“
  • Ein Lächeln oder Nicken, wenn jemand etwas teilt
  • Aufmerksames Zuhören ohne zu unterbrechen
  • Worte, die das Sein statt das Tun würdigen: „Ich schätze, wie du bist.“

Diese kleinen Momente sind wie Tropfen, die ein Fass der Verbundenheit füllen – und sie wirken sowohl auf den Gebenden als auch auf den Empfangenden.

 

Die Herausforderung in Deutschland

Laut verschiedenen Umfragen fällt es Deutschen besonders schwer, Anerkennung offen zu zeigen. Leistung, Pflichtbewusstsein und Bescheidenheit werden hoch geschätzt, Lob und Wertschätzung oft zurückgehalten. Das ist kulturell tief verankert, bedeutet aber auch: Wir verschenken ein mächtiges Werkzeug, das Beziehungen stärkt und unser Wohlbefinden steigert.

 

Ein Gewinn für beide Seiten

Wer Anerkennung schenkt, profitiert selbst: Studien zeigen, dass Menschen, die Wertschätzung aktiv zeigen, empathischer, zufriedener und sozial verbundener sind. Anerkennung ist also kein Einbahnstraßen-Geschenk – sie bringt alle Beteiligten in Balance.

Meine Frage an Dich

Wie schenkst Du Anerkennung im Alltag? Und wie lässt Du sie selbst zu?

Denn manchmal ist es genau dieses kleine „Danke“, das den Tag verändert – und Herzen verbindet.

 

Kleiner Impuls

 Sag doch mal jemanden, was Du gut an ihm findest; lobe jemanden; sage "ich hab Dich lieb" oder "Ich mag Dich"; verschenke eine Kleinigkeit; überlege Dir, was dem anderen gefällt und überrasche ihn/sie.

Du wirst sehen, wie sich Eure Beziehung zueinander verändert.

 

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